Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation

Kom(m)ödchen Ensemble

Seit anderthalb Jahren begeistert das Erfolgsprogramm "Irgendwas mit Menschen" unser Publikum. Ein Stück, das schon jetzt ein Kom(m)ödchen-Dauerbrenner ist. Aber was tun, wenn man ein Ensemble hat, das daneben noch überbrodelt vor Spielfreude und Spaß an aktueller Satire? Natürlich spielen lassen!!! Bei den Schauspielern und Autoren haben sich schon wieder so viele Ideen gesammelt, dass sie einfach raus müssen. Und so gibt’s jetzt als kleines flottes Beiboot zum Hauptprogramm die "Quickies". Ein wilder Abend voll mit topp-aktueller Satire und vielen kleinen, witzigen, schrägen, abgedrehten und scharfen Nummern. Blitzschnelle Sketche zur Lage der Nation, bunte Skizzen zur Zeit, und dazu ein Blick in die kreative Werkstatt des Kom(m)ödchens. Viel Spaß!

Mit: Maike Kühl, Daniel Graf, Martin Maier-Bode und Heiko Seidel
Autoren: Dietmar Jacobs, Martin Maier-Bode und andere
Regie: Hans Holzbecher
 

Eine Produktion der Kom(m)ödchen gGmbH. Leitung: Kay S. Lorentz.
Alle Spieltermine auf www.kommoedchen.de

Vorverkaufsstart: 19.11.2022, an diesem Tag sind keine telefonischen Reservierungen möglich.
Höchstabgabe 10 Tickets pro Person.

Kritiken

Kritik aus der Borkener Zeitung vom 20.01.2023

Ensemble erhält im Vennehof viel Applaus
Geistreiche Quickies des Kommödchens

Von Dorothea Nattefort

BORKEN. Kann man in einer Zeit, in der man in vielen Medien mit Comedy und Kabarett überschüttet wird, noch Begeisterung für solche Formate entwicklen? Ist nicht jeder Witz gemacht, jeder Pfeil abgeschlossen? Das Ensemble des Düsseldorfer Kommödchens hat diese Frage am Mittwochabend im Borkener Vennehof mit "ja" beantwortet. Einen unterhaltsamen und teils mitreißenden Abend bot die Gruppe.

Mit "Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation" zeigte das Ensemble mit Maike Kühl, Daniel Graf, Heiko Seidel und Martin Maier-Bode kurze Sketche, die locker verknüpft immer wieder topaktuell sind. Mit hohem Tempo und ungeheurer Spielfreude arbeiteten die Künstler sich schlaglichtartig an Zeiterscheinungen ab und lieferten ein Potpourri an geistreichen Pointen. Urkomisch die Darstellung der fatalen Zustände bei der Bundeswehr, in der sich Spitzen des Heeres, der Marine und der Luftwaffe gegenseitig bei der Beschreibung des Mangels überbieten: "Meine Soldaten haben keine Schuhe. Sie müssen sich Lappen um die Füße wickeln." "Lappen? Sie habe noch Lappen?" Die Querdenkerszene und ihre Verschwörungstheorien wurden entlarvend aufs Korn genommen, wenn mühelos ein Zusammenhang zwischen der Belagerung der jüdischen Festung Masada und dem 2:5 des FC Schalke hergestellt und als "Zeichen" interpretiert wurde.

Mal traf die Kritik mit dem feinen, spitzen Dolch, mal mit böser Hintersinnigkeit. Auf das leidenschaftliche Plädoyer, die Leistungen von Frauen, die für ihre Aufgaben in der Kirche engagiert brennen, endlich anzuerkennen, antwortet "Kardinal Woelki": "Die katholische Kirche hat etwas übrig für Frauen, die brennen."

Den begeisterten Applaus zum Abschluss beantwortete das Düsseldorfer Ensemble mit dem Appell: "Gehen Sie ins Theater, unterstützen Sie die Kultur."

Fotos: © Christian Rolfes