1. Konzert: Azahar Ensemble, Bläserquintett

W.A. Mozart, M. Ravel, J. Turina ("Zigeunertänze") u.a.

Frederic Sánchez Muñoz, Flöte / María Alba Carmona Tobella, Oboe / Miquel Ramos Salvadó, Klarinette / Antonio Lagares Abeal, Horn / María José García Zamora, Fagott

 

Das Azahar Ensemble wurde 2010 gegründet. Es benannte sich nach den duftenden Orangenblüten, welche die südspanische Landschaft prägen. 2014 gewann das Azahar Ensemble beim renommierten ARD-Wettbewerb, seither ist es weltweit auf Tournee.

Die 2018 erschienene Debüt-CD, entstanden in Koproduktion mit DeutschlandRadio, enthält die farbenfrohe Musik des spanischen Impressionisten Joaquín Turina. Einzeln treten die fünf Azahar-Mitglieder auch solistisch auf; zum Beispiel mit dem London Philharmonic, der Dallas Symphony oder dem Sinfonieorchester Basel.

Kritiken

Kritik aus der Borkener Zeitung vom 24.09.2019

Azahar Ensemble zu Gast im Vennehof
Bläserquintett eröffnet die Saison

Von Claudia Peppenhorst

Borken. Mit Werken von Mozart, Nielsen, Toldrà, Ravel und Turina eröffnete das Azahar Ensemble am Sonntagabend in der Stadthalle im Vennehof die neue Konzertsaison der Kulturgemeinde Borken.

Die fünf jungen spanischen Musiker, die sich im Jahr 2010 zum Azahar Ensemble zusammengeschlossen hatten, haben schon jetzt eine steile Karriere hinter sich. Solistisch werden sie regelmäßig in die bekanntesten Orchester weltweit eingeladen. Als Preisträger gastiert das Ensemble in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, der Dominikanischen Republik und am Sonntag in Borken. Eine große Schwierigkeit mit der die fünf Bläser zu kämpfen haben, erklärte Oboistin Maria Alba Carmona Tobella dem Publikum: "Es gibt wenige Stücke für Bläserquintett, daher müssen andere Musikstücke für uns übersetzt (arrangiert) werden."

Imposant demonstrierten die Musiker das gleich mit dem ersten Werk des Abends, dem "Adagio und Allegro für ein Orgelwerk in einer Uhr, f-moll KV 594" von Wolfgang Amadeus Mozart. Er experimentierte gerne mit exotischen Klängen. Perfekt übertrug das Ensemble dieses Orgelstück auf seine Instrumente. Der dänische Komponist Carl Nielsen hatte es ihnen da leichter gemacht. 1921 komponierte er "Bläserquintett A-Dur op. 43". Durch Mozart inspiriert, mit "Mahler"-ischen Einflüssen kombiniert er zeitgenössische Klänge und Hamonien mit volkstümlichen Melodien. "Da hörte man die Vöglein zwitschern", kommentierte eine Zuhörerin den Variationssatz des Werkes.

Sechs Sonette von Eduard Toldrà waren vom Ensemblemitglied Munoz bearbeitet worden mit dem es weiter in die Musik des 20. Jahrhunderts in die zweite Konzerthälfte ging. Besonderen Anklang beim Publikum fand die Darbietung Maurice Ravels "Ma mére l'oye", fünf Märchen (Dornröschen, Däumling, Die grüne Schlange, die Schöne und das Biest und Der märchenhafte Garten), die der Fantasie der Zuhörer jeden Raum ließen. Dabei erweiterten die Bläser das Klangspektrum, der Flötist wechselte zwischen Querflöte und Piccolo, die Oboistin setzte auch das Englischhorn ein.

Enkel José Luis Turina hatte für das Ensemble die Stücke seines Großvaters, Joaquin Turina bearbeitet, von denen die Bläser drei "Danzas gitanas op 55" vorstellten. Als Abschluss und als Zugabe gab es für ein zufriedenes Publikum "Oblivion" von Piazolla.

„Besser kann man Kammermusik nicht machen als es diese fünf Musiker tun, die gemeinsam eine solch fesselnde Magie, Persönlichkeit und Kameradschaft verströmen!“ (José Luis Turina, Komponist)

„Mit einem feurigen, marschierenden Auszug aus Joaquín Turinas ‚Mujeres Españolas’ gerät das Publikum spürbar in Verzückung.“ (Süddeutsche Zeitung)